Das Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde

Gepubliceerd op: 27 december 2019

Op onze rondreis Royaumont – Vinci – Bologna, maakten we tenslotte ook kennis met Helmut Balk, orgelbouwer en initiatiefnemer van het  Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde in Beieren. Hier wordt een bijzondere techniek ontwikkeld om de hedendaagse luisteraar zo dicht mogelijk bij de originele klank van historische instrumenten te brengen.

Kan dat wel: een origineel geluid zonder restauratie?

De musicus / muziekliefhebber / restorator van nu ziet zich geconfronteerd met een schier onoplosbaar dilemma: hoe het geluid van een nu onspeelbaar instrument op te roepen, zonder dit instrument door restauratie aan te tasten?

Hoe dat in zijn werk gaat? Met geavanceerde digitale meettechnieken worden de dimensies van een historisch instrument exact opgemeten. Op die manier is het mogelijk een exacte kopie te bouwen, zonder dat in het originele instrument wordt ingegrepen.

Het instituut doet onderzoek, maar bouwt ook instrumenten van voor en vlak na 1800 na, die veelal in niet bespeelbare of slechte staat zijn. Zo biedt het instituut ook leer-werkplekken voor jonge pianotechnici voor een opleiding met een reëel baanperspectief bij muziekinstrumentenmusea of -collecties, zo is de ervaring.

‘Werkstatt-Konzerte’

Naast het onderzoek, educatie en bouwen van instrumenten, zijn er ook geregeld ‘Werkstatt-Konzerte’, waarbij de klank en toon van de nieuwe ‘historische’ instrumenten wordt beproefd – een aantrekkelijk podium voor jonge musici om uitvoeringservaring op te doen.

Samenwerking

Kortom, dit was een inspirerend bezoek aan het Greifenberg Institut, dat zeker aanknopingspunten biedt voor verdere samenwerking. Wellicht is er zo ook een perspectief op een Europa-breed samenwerkingsprojekt denkbaar tussen de diverse partijen, die wij op deze rondreis hebben ontmoet. Hierover meer in de volgende Geelvinck Nieuwsbrief.

www: Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde

 

Das Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde

Das Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde ist eine gemeinnützige GmbH.

Das Institut widmet sich Forschungsaufgaben in der Musikinstrumentenkunde und der Dokumentation historischer Musikinstrumente. Im Nachvollzug historischer Handwerksverfahren werden kulturelle Herstellungs- und Gestaltungstechniken neu erarbeitet. Die dabei entstehenden befundgeführten Instrumenten-Rekonstruktionen lassen verlorene Klangwelten wieder erstehen.

In der handwerklich-technischen Struktur eines komplexen Musikinstruments begegnet dem heutigen Betrachter die Idee vom Wohlklang einer Epoche. Bei Instrumenten wie der Orgel, dem Cembalo und dem Hammerflügel wird ein großer Teil der Klanggestaltung vom Musiker an den Instrumentenbauer abgegeben. Der profund ausgebildete Handwerker ist bestrebt, mit seiner Kunst die Klangvorstellung seiner Zeit optimal umzusetzen. Grundsätzlich gehorcht aber die Kunst des Musikinstrumentenbaus physikalischen Gesetzen, die unveränderlich sind. Bis zum Beginn der Industrialisierung bleiben auch die Werkzeuge zur Herstellung über Jahrhunderte praktisch unverändert. Die erzielten Klangergebnisse sind also von der Kunstfertigkeit des Handwerkers und der Ästhetik der Epoche abhängig. Musikalische Komposition und Vorstellung vom Wohlklang gehen naturgemäß eine innige Verbindung ein. Die vielfältigen Klangnuancen, die den nicht normierten Instrumenten vor der Industrialisierung eigen waren, eröffnen heute neue musikalische Erkenntnisse.

Die vom Institut angewandten wissenschaftlichen Methoden entsprechen dem heute üblichen Standard bei der Denkmalerfassung. Für die speziellen Anforderungen der Kulturdenkmalpflege bei historischen Musikinstrumenten werden vom Institut vorhandene Methoden entsprechend angepasst oder mit weiteren Forschungseinrichtungen entwickelt. Zum Beispiel wurden vom Greifenberger Institut erstmalig Messungen mit einem Koordinaten-Messarm für die Anwendung an historischen Orgeln erschlossen und erfolgreich eingesetzt.

CAD-Zeichnungen und archivalische Forschungen erlauben eine eingehende Beurteilung der überlieferten Substanz und deren Einordnung in einen zeitlichen Kontext. Bei entsprechender Datendichte kann eine virtuelle Rekonstruktion von Teilen oder der gesamten technischen Anlage erfolgen. Analyse und Rekonstruktion können mit diesen Verfahren – ohne in das Instrument eingreifen zu müssen – vorgenommen werden. Zusätzlich kann bei einer Rekonstruktion des Instruments oder wesentlicher Teile mit den Methoden der experimentellen Archäologie der Funktions- und Herstellungszusammenhang erforscht und “rück-konstruiert” (reverse engineering) werden.

Für den Schutz wertvollen Kulturgutes und für die Denkmalpflege ergeben sich hieraus wesentliche Vorteile. Zum einen ist die Planung eventuell notwendiger Maßnahmen sowie deren Durchführung beständig transparent. Dies bedeutet, dass die konservatorischen oder restaurativen Maßnahmen auf einer objektiven Datenlage erarbeitet werden können, bevor in das überlieferte Kulturgut eingegriffen wird. Ein auf dem gleichen Wissensstand urteilendes Gremium kann Maßnahmen beschließen und die Durchführung kontrollieren und betreuen. Zum anderen wird das Musikinstrument auch bei der Entscheidung für rein konservatorische Maßnahmen in seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung erkennbar. Nachbauten auf der Grundlage der erhobenen Daten können mit den gleichen Messmethoden beurteilt werden, und erreichen eine wissenschaftlich und aufführungspraktisch verwertbare Qualität.

Mit den hier beschriebenen Methoden wird der lebendige Umgang mit wertvollem Kulturgut möglich, ohne den nachfolgenden Generationen einen eigenen Zugang zu Information und Erkenntnis zu entziehen.
Man kann an dieser Stelle mit dem Goethewort auch sagen: “Was Du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen”. Moderne digitale Dokumentationen machen Verborgenes sichtbar und schaffen die Voraussetzung, den künstlerischen Impuls und den handwerklich schöpferischen Prozess am Musikinstrument zu verstehen, bevor mit dem eigenen Verständnis in das überlieferte Gefüge eingegriffen wird. Gerade hier lehrt uns die Vergangenheit, dass zu oft für eine neuerliche Erschließung eines Instruments über das Überlieferte hinweggegangen wurde, ohne das in der Quelle vorliegende Erbe zu verstehen oder verständlich zu machen.

Helmut Balk

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